Brainwriting

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Das Brainwriting ist eine alternative Vorgehensweise zum Brainstorming.

Was ist nochmal Brainstorming?

Beim Brainstorming geht es darum, möglichst spontan Ideen zu generieren und zwar, ganz wichtig: Erst einmal ohne Wertung. Üblicherweise setzt man sich ein zeitliches Ziel und/oder die Vorgabe, eine Mindestanzahl an Ideen zu generieren, bevor man in Phase zwei die genannten Ideen genauer unter die Lupe nimmt und dann auch Wertungen vornimmt.

Wie gut Brainstorming funktioniert, hängt stark von den Teilnehmern ab. Folgende Situationen könnten auftreten:

  • Dominant veranlagte Teilnehmer lassen introvertierte Teilnehmer nicht zu Wort kommen. Die genannten Ideen sind einseitig und zielen alle auf eine bestimmte Richtung ab.
  • Introvertierte Teilnehmer trauen sich nicht, ihre Ideen frei zu äußern. Gute Ideen gehen deshalb verloren.
  • Einzelne Teilnehmer schweifen ab, wenn nicht entsprechend moderiert wird. Es werden zu wenig Ideen generiert und Zeit verschwendet.

Wie funktioniert Brainwriting?

Hier möchte Brainwriting ansetzen. Aber wie funktionert das? Beim Brainwriting erhält jeder Teilnehmer ein Blatt Papier mit einer Tabelle. Diese Tabelle hat drei Spalten und eine Zeile pro Teilnehmer. Je nach Größe lassen sich die Teilnehmer auch in mehrere Gruppen aufteilen. Etwa zwei Dreier- oder zwei Vierer-Gruppen. Das Brainwriting kann aber auch z.B. in einer Sechser-Gruppe stattfinden.

Jeder Teilnehmer schreibt nun innerhalb einer vorgegebenen Zeit, üblicherweise fünf Minuten, in jedes der drei Felder der ersten Zeile seines Blattes eine Idee. Nach Ablauf der Zeit reicht jeder Teilnehmer sein Blatt an die nächste Person und das Spiel beginnt von vorne. Nun wird die zweite Zeile der Tabelle gefüllt, wobei sich der Teilnehmer von den Ideen aus der ersten Zeile inspirieren lassen darf.

Bei sechs Teilnehmern, die in einer großen Runde sechsmal fünf Minuten über drei neue Ideen nachdenken, entstehen binnen einer halben Stunde insgesamt 108 Ideen.

Vor- und Nachteile des Brainwritings

Folgende Vorteile an der Methode sehe ich insgesamt:

  • Viele Ideen werden in kurzer Zeit generiert.
  • Die stille, schriftliche Vorgehensweise fördert zurückhaltende Menschen und sorgt für eine bessere Verteilung der insgesamt genannten Ideen über alle Teilnehmer.
  • Ideen gehen nicht im Eifer des Gefechts unter, da sie schriftlich festgehalten werden.
  • Es herrscht eine gewisse Anonymität, so dass persönliche Angriffe besser unterbunden werden können.

Brainwriting hat jedoch auch Nachteile gegenüber Brainstorming. Folgende Probleme sind denkbar:

  • Durch die fünf Minuten Denkzeit sind Ideen überlegter. Es werden weniger ausgefallene oder mutige Ideen geäußert.
  • Mehrfachnennungen sind möglich, da auf einer Vielzahl an Zetteln parallel Ideen niedergeschrieben werden.
  • Die schriftliche Ausformulierung der Ideen ist anspruchsvoller und potenziell missverständlich für andere Teilnehmer.